Klösterli Baden - Haus der Kapuzinerinnen

Geschichte

 

Die Beginengemeinschaft lebte ab 1396 unter der Aufsicht der Barfüsser in Luzern und gehörten deshalb zum dritten Orden des hl. Franziskus von Assisi. Ihre Aufgaben waren vor allem die Teilnahme am Gottesdienst und die Pflege von Kranken. Während der Reformation ging diese Gemeinschaft kurzfristig unter und wurde 1527 mit den übrig gebliebenen Beginen aus Würenlingen wiederbelebt. Die Gemeinschaft spürte sehr schnell, dass sie nur eine regionale Bedeutung hatte. Ihr Visitator war nie in Baden und der Eintritt einer Schwester musste im Kloster Paradies (Kanton Thurgau) erfolgen.

 

Diese Isolation und Orientierungslosigkeit führte zu einer Annäherung an das 1591 gegründete Kapuzinerkloster in Baden. Die Regel und Lebensweise dieses Ordens schien den Beginen so zu gefallen, dass sie mithilfe des päpstlichen Nuntius den Eintritt in den Kapuzinerorden erwirkten. Nach der Aufnahme zogen die Schwestern auf das heutige Grundstück. Nun begann eine rege Bautätigkeit. Zuerst entstand in der Zeit von 1617–1618 die Klosterkirche und ab 1623 wurde mit dem Bau der Konventualgebäude begonnen.

 

Die Nonnen übernahmen neben dem Leben in der Klausur, das Unterrichten der Badener Mädchen und das Vorbereiten katholischer Gottesdienste. Mit diesen Aufgaben machten sich die Nonnen in der Bevölkerung durchaus beliebt. Dem starken Rückhalt in der Bevölkerung und der florierenden Wirtschaft konnten nur die klosterfeindliche Politik des 19. Jh. und schliesslich die Klosteraufhebung 1841 ein Ende setzen. Die Nonnen wurden zwar 1843 wieder nach Baden zurückgeholt, fanden ihr Kloster aber in baufälligem Zustand vor und hatten über die Hälfte ihres Vermögens verloren. In dieses desolate Kloster trat keine Novizin mehr ein, sodass der Grosse Rat 1867 das Kloster mit nur noch vier Nonnen endgültig aufhob. Die Gebäude wurden fortan als Armener- ziehungsanstalt genutzt und am Anfang des 20. Jh. zu diesem Zweck umgebaut.

 

Heute dient das Klösterli Baden unter anderem als Kindergarten und Bibliothek. Die Klosterkirche wurde zum Traulokal der Stadt Baden umfunktioniert.